Die italienischen Behörden haben das private deutsche Rettungsschiff „Alan Kurdi“ in Italien erneut festgesetzt. Das heißt, dass alle weiteren Tätigkeiten in diesem Jahr gefährdet sind.
Seit Freitagabend darf das Schiff nicht mehr aus dem Hafen von Olbias auf Sardinien auslaufen. „Wir kritisieren aufs Schärfste die Praxis der italienischen Regierung, Seenotretter wegen angeblicher technischer Mängel aus dem Verkehr zu ziehen“, so Katrin Samulowitz, Sprecherin der Grünen des Kreisverbandes Nordfriesland.
Laut Aussage des Kapitäns der „Alan Kurdi“ werden nach Beseitigung eines technischen Mangels immer weitere gefunden, anstatt von vornherein eine Mängelliste zu erstellen, die zufriedenstellend abgearbeitet werden kann. „Rein politisch motiviert“, so der Vorsitzende des betreibenden Vereins, Gordon Isler.
Jedes Menschenleben ist ein hohes Gut, das es zu schützen gilt. Im Juni hat auf Antrag der Kreistagsfraktion der Grünen/Bündnis 90 der Kreistag mehrheitlich eine Patenschaft für die „Alan Kurdi“ übernommen. Ebenso trat im letzten Jahr der Kreis Nordfriesland dem Bündnis „Sichere Häfen“ bei. Der Kreis Nordfriesland hat damit die Bereitschaft signalisiert, vor allem auch im Mittelmeer Gerettete aufzunehmen.
Bis EU-Gesetze geschaffen werden, die eine geregelte und sichere Einwanderung nach Asyl-Recht ermöglichen, werden wir nicht müde, die Seenotretter nach unseren Möglichkeiten zu unterstützen und die Bundesregierung aufzufordern, eine Reform der europäischen Migrationspolitik auf den Weg zu bringen.