Uwe zur Windenergienutzung 20. Mai 2016 Eigentlich ist ja Ausschussbefassung angesagt, aber da meine beiden Vorredner nun schon so viel Inhaltliches gesagt haben, will ich denn auch noch ein paar Gedanken beitragen. Mir ist vor 2 Tagen zu diesem Thema eine vermeintlich ziemlich ungrüne Rede aus der Feder geflossen, bei der ich doch kurz überlegt habe, ob es politisch opportun ist sie zu halten. Aber als ich heute morgen die Zeitung aufschlug und lesen konnte, dass mein Meister und zuständiger Minister per Telepathie diese Gedanken, die ich schon länger mit mir rumtrage, und diese Sorge um die Akzeptanz aufgenommen hat und politisch wirksam lassen werden will, war diese Scheu schlagartig weg und ich sag jetzt einfach mal – wie auch schon der Landrat des Öfteren in letzter Zeit – was ich denke: Wir produzieren in Nordfriesland eine wahnsinnige Menge an Windstrom, was hier vor 10 Jahren noch kein Mensch für möglich gehalten hat. Die Windräder müssen immer öfter abgeschaltet werden, das kostet jetzt schon über 300 Mio. Euro (jährlich in SH). Die wesentlichen Netze, die Entlastung bringen würden, werden frühestens 2025 fertig sein. Inzwischen sollen noch mal in größerem Umfang Mühlen dazu gebaut werden. Ein massiver Widerstand dagegen formiert sich. Robert Habeck will das Problem mit zuschaltbaren Lasten entschärfen. Dazu ist allerdings eine Gesetzesänderung in Berlin erforderlich. Da ist er zwar auf dem Weg und wie ich ihn kenne, wird er da auch bald Vizekanzler sein. Aber bis er die Gesetzesänderung in trockenen Tüchern hat, werden auch noch mal einige Jahre ins Land gehen. Und das löst dann auch nur einen Teil des Problems! (Heute in der Zeitung stand, dass er zusätzlich auch noch die Zielerreichung von 300 % um 10 Jahre strecken will, was ich begrüße). So leid es mir tut, aber wenn ich ehrlich bin: Große Produktionssteigerungen sind zur Zeit wirklich nicht angesagt! Wir müssen unsere ganze Kraft richten auf die Ansätze, die uns heute und morgen auf dem GreenTec-Campus in Enge-Sande und bei GPJoule vorgeführt werden sollen: Veredlung und Speicherung von Grünstrom, Power-to-heat, Power-to-Gas, Power ins Erdgasnetz, Wasserstoff-, Elektromobilität, intelligente Steuerung, Identifizierung und Organisation von zuschaltbaren Lasten. Wenn wir da vorangekommen sind, dann können wir uns in 5 – 10 Jahren mal wieder über Produktionssteigerungen unterhalten. Das war jetzt quasi schon mal mein vorgezogenes Statement für die Ausschussarbeit. Der Ausschussüberweisung mit dem Ziel einer ggfs. Neupositionierung des Kreistages zur Windenergienutzung stimmen wir zu.