Kerstin zum Konzept zur Unterstützung der Geburtshilfe in NF

Begrüßung

Für unsere Fraktion lag der Fokus bei dieser Debatte von Anfang an darauf, dass wir als Grüne möchte, dass jede schwangere Frau hier in Nordfriesland die Möglichkeit hat, den Ort, an dem sie ihr Kind zur Welt bringen möchte, selber zu wählen.

Es gibt ein Recht darauf, frei zu entscheiden, ob eine Frau ihr Kind in der Klinik oder zu Hause bekommen möchte. Dieses Recht existiert quasi nicht, wenn es keine Hebammen gibt, die eine Geburt zu Hause begleiten können und dürfen, insbesondere weil es an einer entsprechenden Haftpflichtversicherung fehlt.

Auf Grund der geringen Zahl von Hausgeburten ist der Versicherungsschutz oft ein Zuschussgeschäft für die Hausgeburtshebammen – und hier möchten wir mit der Unterstützung des Kreises tätig werden. Dafür sind die vorgesehenen 15.000 Euro auskömmlich.

Wir lehnen den Änderungsantrag der SPD an, die Huashaltsmittel auf 28.000 Euro zu erhöhen, da unter diesen Bedingungen sicher keine weitere Hausgeburtshebamme einsteigen wird: 3 Hebammen teilen sich heute 10 Hausgeburten pro Jahr – das ist ein  Zuschussgeschäft.

Wenn wir ehrlich sind, haben wir auf alles Weitere zumindest nicht auf diese Weise einen Einfluss. Ob und wie Geburtshilfestationen mit 20, 50 oder auch 400 Geburten künftig zu halten sein werden, hängt nicht davon ab, ob wir als Kreise 10, 15 oder auch 20.000 Euro zur Unterstützung der Haftpflichtkosten ausschütten.

Da ist unser Einfluss als Kreistag auf Krankenkassen und Klinikträger leider gering.

Wir können weiterhin versuchen dafür zu sorgen, dass die Hebammen in unseren Häusern eine Gleichbehandlung erfahren, etwa bei der Bereitschaftspauschale. Da sind wir dabei – aber das geht nur über den Aufsichtsrat.

Politisch müssen wir Druck machen für den Erhalt unserer Krankenhäuser und unserer Geburtsstationen – keine Frage. Das ist Daseinsvorsorge und das ist Verantwortung für schangere Frauen und junge Familien – wie schnell man da auf verlorenem Posten steht, zeigt sich auf Sylt ja mehr als deutlich.

Aber dennoch wir sollten keine Symbolgeschenke verteilen, die nichts ändern. Dann ist das knappe Geld in Kindergärten oder bei Flüchtlingen tatsächlich besser aufgehoben.