Peters Rede zur Verkehrsinfrastruktur für Nordfriesland

Dr. Peter Schröder,  Bündnis 90/ Die GRÜNEN          Kreistag am 26. 4. 2013

Verkehrsinfrastruktur für Nordsfriesland

 BD 90 / die Grünen begrüßen grundsätzlich das Vorhaben, die Verkehrsinfrastruktur innerhalb Nordfrieslands und auch alle Wege, die hierher führen, zu verbessern.

Allerdings gebe ich zu bedenken, dass wir als weit vorausschauende Partei die Begeisterung für die Verbesserung der Straßen nur soweit mittragen, als sie bestehenden Engpässe auflöst – einen autobahnähnlichen Ausbau von Heide bis an die dänische Grenze lehnen wir grundsätzlich ab. Das Geld muß besser für die Marschbahn verwendet werden.

In den Papieren ist erwähnt, dass die Elektrifizierung der Bahn bis nach Sylt und deren zweispuriger Ausbau wegen negativer Kosten/Nutzen Analyse nicht in Betracht gezogen wird oder bisher nicht in Aussicht genommen wurde.

Man fragt sich, von welchen Prognosen da ausgegangen wird. Wenn nur ein Teil des Auto – Touristenstromes allmählich auf die Bahn umsteigt – die Bilanz einer Kosten/Nutzenanalyse wird sich sicher ins Positive umwandeln.

Wir alle wollen, dass sich der Kreis Nordfriesland dem Prädikat eine besonders Klimafreundlichen Kreises werben kann. Gehört da nicht auch dazu, dass die Anreise auch aus ferneren Ecken Europas – zumindest aber aus der Bundesrepublik – klimafreundlich mit der Deutschen Bahn erfolgt?  Zumal da es neuerdings ihre Politik ist, ‚grünen’ Strom zu verwenden:  Das neue Exportprodukt aus Nordfriesland, das von hier aus in das europäische  Stromnetz eingespeist wird!

Genau so lehnen wir die Förderung des Flugverkehres aus der Kreiskasse ab – wenn Sylt die nach Frankfurt höchsten Flughafen Gebühren hat – wie der Landrat  als Teil seines Wahlprogrammes – oder ist das der SPD? – in der Husumer Nachrichten erwähnt – so sind wir Grünen dafür, daß die einschwebende Klientel gerne einen höheren Satz als Frankfurt für die Flughafengebühr im Ticketpreis mitbezahlt.

Wir wissen alle – der Verkehr trägt auch hier im Kreis Nordfriesland  bisher wesentlich dazu bei, die CO2 Bilanz bei 10t pro Einwohner und Jahr zu halten.

Wir wissen auch, dass leistungsfähige Verkehrsachsen des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs mit regelmäßigem, dichtem Fahrplan das Leben auf dem flachen Land erhält.

Sehen Sie diesen Redebeitrag also nicht als  – vergeblichen – Kampf gegen die Windmühlen des Fortschrittes sondern als Bemühung, die Maßnahmen im Verkehrswesen mit den Zielen des Kreises Nordfriesland in Einklang zu bringen

Kampf gegen die Windmühlen

Heute ist Don Quijotes Kampf gegen die Windmühle(n) die bekannteste Episode des Romans. Sie spielt im Original nur eine untergeordnete Rolle, ist aber für die meisten modernen Bearbeitungen dieses Stoffs zentral. Einer häufigen Interpretation zufolge war das 17. Jahrhundert von diesem ausweglosen Kampf des gnädigen Herrn gegen die gnadenlose Maschine fasziniert, weil der rasante technische Fortschritt damals den Machtverlust der Aristokratie vorantrieb. Die lächerliche Auflehnung des Junkers gegen Windmühlen war dafür das ideale Symbol.

Soviel als Quelle zum Thema ‚technischer Fortschritt – und Machtverlust’