Rede von Kerstin zu TOP 12, Finanzielle Beteiligung an der Kulturregion

Wir begrüßen die deutsch-dänische Kulturregion sehr. Mit dem deutsch-dänischen Musikschultag, dem Austausch von Schultheaterprojekten in Husum und Tondern und einem deutsch-dänischen Schulsportfest habe ich jetzt an den Schulen meiner Kinder erstmals mitbekommen, dass für die Schülerinnen und Schüler in ihrem Schulalltag erlebbar wird, dass sie in einem Grenzland wohnen, dass es gemeinsame Aktivitäten mit Schülerinnen und Schülern aus Dänemark gibt. Das finde ich ganz wunderbar. Begegnung und Sich-über-Grenzen-hinweg-Kennenlernen ist beste Vorbeugung gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.


Wir haben großen Respekt dafür, dass unsere dänischen Nachbarn einen so hohen Finanzierungsanteil beitragen.


Dennoch wird ja aus unserem Änderungsantrag deutlich, dass wir nicht NUR glücklich mit dem Antrag der Verwaltung sind.


Zum einen soll zusätzlich Verwaltung aufgebaut werden – in der Antragsformulierung der Verwaltung der Stadt Flensburg steht ganz konkret, dass das Sekretariat der Kulturregion aus insgesamt drei Personen bestehen wird (Zwei aus Dänemark und eine aus Deutschland). Das heißt, es wird  zumindest nicht nur konkrete Kultur gefördert werden, sondern auch in ganz ordentlichem Maße Kulturverwaltung – davon haben wir an den verschiedenen Standorten bereits einiges.

Die Ziele der Kulturregion sind unseres Erachtens doch sehr allgemein gehalten, dort heißt es
• Anzahl und Qualität der Angebote erhöhen,
• Infrastruktur stärken,
• Engagement unterstützen,
• Aktivitäten vermarkten
und
• Image und Bekanntheitsgrad stärken. 


Das ist wenig konkret und daraus einen der Automatismus zu entwickeln, Geld auszugeben, allein aus der Argumentation heraus, dass man für Kulturhauptstadt auch etwas ausgegeben hätte, ist uns ZU wenig.


Zumal die Ideen und Projekte  für die Kulturhauptstadt deutlich klarer vorbereitet und konkreter waren als das jetzt in der uns vorliegenden Vision Kulturfokus.
Deshalb der Vorschlag, nach zwei Jahren zu gucken, was hat es gebracht, was ist konkret neu entstanden, welche zusätzlichen Angebote und Veranstaltungen haben stattgefunden und dann über die nächsten beiden Jahre zu entscheiden. Damit sind wir uns mit dem Kreistag in Schleswig-Flensburg darin einig, dass diese Entscheidung vom nächsten Kreistag getroffen werden sollte.
Selbstverständlich muss so ein Beschluss auch immer unter Berücksichtigung der Haushaltslage gesehen werden. Haushaltsvorbehalt und die Bitte um Vorschläge, wie man ggf. innerhalb des Kulturhaushaltes kompensieren kann, sind da nur konsequent. Wenn man die Kulturregion bezuschusst, und an anderer Stelle Kürzungen vornimmt, dann sollte man diese Entscheidung auch deutlich machen und begründen.