Rede von Uwe Schwalm zu Einspeisemanagement bei EEG-Anlagen

Top 9 Beratung und Beschlussfassung zu Einspeisemanagement bei EEG-Anlagen:

Die Abschaltung von Windrädern im Zuge des Stromeinspeisemanagements wird noch einige Zeit (nicht nur) für Nordfriesland ein schweres Dilemma sein. Zur Zeit ist wegen der neuen Leitung Richtung Flensburg ja einigermaßen Ruhe an dieser Front, aber wie soll es weitergeh’n? Sollen wir den Windausbau und den Netzausbau synchronisieren – also den Windausbau verzögern -, um jahrelange Abschaltungsphasen zu vermeiden? An eine Fertigstellung der Netze 2019 glaube ich nämlich nicht, dazu hab‘ ich schon zu viel erlebt. Außerdem würde es auch nicht reichen, wenn Nordfriesland und Schleswig-Holstein das ehrgeizige Ziel erreichten und es dann südlich der Elbe nicht weiterginge. Oder sollen wir die neuen Windeignungsflächen zügig bebauen? Letzteres würde – nicht nur wegen der steigenden Stromkosten – erhebliche zusätzliche Akzeptanzprobleme in Bezug auf die Windnutzung nach sich ziehen. Ersteres würde den Druck von den Netzbetreibern nehmen, die Netzausbau nur betreiben dürfen, wenn sie Bedarf nachweisen können.

Das ist ein echtes Dilemma. Ich glaube, wir kommen um die Suche nach Zwischenlösungen nicht herum, damit der Ökostrom produziert und genutzt werden kann und nicht einfach die Windmüller zu entschädigen.

Ich sehe da folgende Möglichkeiten: Radikale Erhöhung der BHKW-Dichte und Produktion von Windgas durch den vermeintlich überschüssigen Ökostrom, mit dem die BHKW dann befeuert werden könnten. Auch die Förderung von Eigenverbrauch könnte eventuell Erleichterung bringen. Über solche oder ähnliche Zwischenlösungen müssen wir dringend sprechen, deswegen befürworten wir selbstverständlich die vorgeschlagene Befassung der beiden genannten Ausschüsse mit dem Thema.