Anfragen 1. April 2011 zum Kreistag am 1.4.2011 von Kerstin Mock-Hofeditz Dockkoog: Ich nehme an, die Pläne für den Bau eines Hotels mit großem Appartementkomplex am Husumer Naherholungsgebiet Dockkoog sind hier im Haus und im Plenum hinreichend bekannt. Meine Fragen dazu: Wie schätzt die UNB ein solches Projekt unmittelbar angrenzend an ein Landschaftsschutzgebiet ein? Wie werden sich Bautätigkeit und Betrieb mitsamt Verkehrsaufkommen auf die Schutzgüter des Gebietes auswirken?Das Projekt ist mit einem Abstand von unter 50m zum Deich geplant, damit man aus den oberen Stockwerken der Häuser über den Deich aufs Wattenmeer blicken kann. Wie schätzt die UNB die Auswirkungen des Projektes auf den Nationalpark Wattenmeer und das Naturschutzgebiet Nordfriesisches Wattenmeer ein?Werden Belange der Denkmalpflege durch das Projekt berührt? (Kulturdenkmal Wehle am alten Porrenkoogdeich, Landschaftsbild)Der Kreis ist auch für den Katastrophenschutz zuständig. Wie wird die Evakuierungssituation beurteilt? Der Dockkoog ist ein tief gelegenes Marschland, das bei einem Deichbruch aufgrund seiner geringen Größe besonders schnell voll Wasser laufen würde. Wie beurteilt der Kreis die Bebauung in einem überflutungsgefährdeten Bereich nach EU-Hochwasserrisikomanagementrichtlinie?Wie schätzen Sie als Landrat folgende Situation ein: die 100-120 Appartements sollen an Kleininvestoren verkauft werden, die diese als Geldanlage nutzen sollen, da sich die Rendite durch die Vermietung der Ferienwohnungen ergeben soll. Eine Nutzung der Appartements durch die Eigentümer ist nur für wenige Wochen im Jahr vorgesehen. Herr Landrat, ist das nach ihrer Einschätzung eine seriöse Finanzierung? Oder entsteht hier evtl. eine Investitionsruine? NPD Vorfälle in Bredstedt Herr Landrat, seit wann wissen Sie von den Vorwürfen gegen die Lehrerin der Gemeinschaftsschule in Bredstedt?In der Zeitung hieß es, die Lehrerin würde weiterhin unterrichten. Dies finde ich beunruhigend. Natürlich soll man niemanden vorverurteilen, aber zumindest eine vorübergehende Beurlaubung bis die Vorwürfe entweder als Unwahr ausgeräumt sind, was nach den Zeitungsberichten unwahrscheinlich scheint, oder aber strafrechtliche Konsequenzen folgte, wären meines Erachtens angebracht. Wieso geschieht dieses nicht? Wer wäre hierfür zuständig? Der Schulrat?Welche Konsequenzen wird der Kreis aus diesem Vorfall ziehen? Offensichtlich haben wir hier noch immer ein Problem mit Rechtsradikalismus. Werden die Schulräte tätig? Grünlandumbruch Herr Landrat, Sie haben in einem Schreiben vom 24.3. an das Landwirtschafts-und Umweltministerium angegeben, dass der Kreis so kurzfristig keine Stellungnahme zum neuen Erlass zum Schutz des Grünlands abgeben könne. Weiterhin haben Sie ausgeführt, dass zunächst einmal geprüft werden müsse, ob nicht andere Gründe zur Abnahme der Wiesenvögel geführt hätten, zum Beispiel Prädation. Wie erklären Sie sich, wenn Sie Pädatoren für die Ursache des massiven Rückgangs von Uferschnepfe und Kiebitz halten, dass der Bruterfolg dieser inzwischen seltenen Vögel mit dem Wassermanagement auf den Flächen korreliert?Ist es nicht viel mehr so, dass seit dem gestiegenen Maisanbau auf Eiderstedt die Zahl der Füchse sehr stark angestiegen ist?Wie stellen Sie sich vor, dass man dem Rückgang der stark gefährdeten bzw. deutschlandweit vom Aussterben bedrohten begegnen soll, wenn nicht dadurch, dass man endlich ein Umbruchsverbot durchsetzt und altes Grünland erhält und ein entsprechendes Wassermanagement fährt?Wie schätzen Sie bzw. die UNB die Arbeit des Arbeitskreises Vogelschutzmanagement Eiderstedt und seine Zusammensetzung hinsichtlich Interessenausgleich ein?Welche Maßnahmen und in welchem Umfang wurden und werden ergriffen, um das Aussterben der TSS auf Eiderstedt zu verhindern?