Zur Kreistags-Sitzung am 23.09.2022 Margot Böhms Rede zu TOP 32: Stellungnahme des Kreises Nordfriesland zu Ausschreibung des Netz West (Marschbahn) durch die NAH.SH 10. Oktober 202210. Oktober 2022 „Wer in Lösungen denkt, bekommt Lösungen.“ (Claus Ruhe Madsen,Verkehrsminister Schleswig-Holstein)Wir sind uns alle einig darüber, dass die gegenwärMgen Zustände auf der Marschbahn unhaltbar sind.Oder?Sind wir uns auch einig darüber, dass das geändert werden soll?Ich brauche jetzt nicht im Detail aufzählen, warum sie unhaltbar sind. Darüber haben wir unzähligeMale gesprochen.Jetzt ist es Zeit für ein klares Votum aus Nordfriesland, denn:Worauf wollen wir noch warten um endlich unseren Pendler:innen gerecht werden und unsereVerantwortung wahrzunehmen für pünktliche, zuverlässige Züge sorgen? Wollen wir warten bis2030?Wann will Land und Bund endlich die APrakQvität der Züge erhöhen – irgendwann jenseits von 2030?Wie lange wollen wir hier in NF noch in Wind und Regen auf Anschlüsse warten – vielleicht bis 2030?Wir sind jetzt gefragt, dem Land eine klare Botscha[ zu senden – jetzt wird die nächsteAusschreibung der Marschbahn vorbereitet.Denn wir brauchen wirkliche Lösungen. Die Erhöhung der Kapazitäten im Sommer reicht nicht, wirbrauchen ein Gesamtkonzept.Wir wollen, dass die Menschen wieder mit dem guten Gefühl in den Zug steigen, dass sie auchankommen. Pünktlich ankommen. Ihre Anschlüsse bekommen. Während der Fahrt die Toile]enbenutzen können. Selbstverständlich? Mitnichten. Das alles ist im Moment gar nicht vorgesehen.Seit 2010 ist der Streckenabschni] Niebüll-Westerland offiziell als überlastet erklärt. Das hat aber niezu Konsequenzen geführt. Es sind einfach zu viele Züge unterwegs, Zugausfälle und Verspätungensind Teil des Programms. Auf dem Rücken der Fahrgäste in den Personenzügen wird die Streckevollgestop[ bis zum Gehtnichtmehr – auch mit leeren Zügen.Bis jetzt spielen alle mit. Nie wurden Trassenkonflikte angemeldet. (NAH.SH hat bisher keine weitereTrasse bestellt und) die Autozugbetreiber verdienen viel Geld – auf Kosten der RE 6.Dieses Geld können wir hier in Schleswig-Holstein gut gebrauchen – für einen besserenPersonenzugverkehr.Dafür braucht es einen Systemwechsel. Zwei Gutachten bestäMgen, dass es gehen kann. Wir wollen,dass die Autozüge als Nahverkehr eingeordnet werden (allen gängigen DefiniMonen nach sind sie dasnämlich) und gemeinsam als Bündel mit dem Personennahverkehr ausgeschrieben werden. AlsBündel, damit die gewinnbringenden Autozugverkehre die Kosten für die Personenverkehreverringern.Ja, mitspielen muss auch die DB Netz. Ihr Part ist, keine Trassen an weitere Autozugbetreiber zuverkaufen. Das haben wir bereits auf der Bundesebene adressiert.Aber jetzt liegt der Ball bei der NAH.SH: Autozüge integrieren, gebündelt ausschreiben, 3 Trassenbestellen – Trassenkonflikte anmelden. Ganz so, wie es ihrem Leitbild entspricht.Das, was wir wollen, zahlt ein auf eine ganze Reihe SDGs. Ich nenne nur 3, 5, 8, 9, 11, 13, 17.Das zahlt ein auf die Lebensqualität der Pendler:innen, auf Klimaschutz und einen nachhalQgenTourismus.RichMg, es gibt keine GaranQe, dass das einfach so klappt. Möglicherweise kommt es zu Klagen. Solltees dazu kommen, klärt ein Gericht die Sachlage. Auch dann sind wir weiter. Davon sollten wir unskeinesfalls verschrecken lassen.Ans Ziel kommen wir nicht durch Zaudern und Vertagen. Mit Albert Einstein sage ich, dass „diereinste Form des Wahnsinns ist, alles beim Alten zu lassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert.“Und ich ziMere Claus Ruhe Madsen, unseren Verkehrsminister mit dem Satz, dass wer in Lösungendenkt, Lösungen bekommt.Bi]eschön Herr Madsen: hier ist unser Lösungsvorschlag!Wenn wir eine GaranMe wollen, sollten wir uns einen Toaster kaufen.Ich bi]e um ZusMmmung zu unserem Ergänzungsantrag.Margot BöhmBündnis90/Die Grünen2 TOP 32 — Rede zur Stellungnahme des Kreises Nordfriesland zu Ausschreibung des Netz West (Marschbahn) durch die NAH.SH