Kein Weiter so auf der Marschbahn!

Husum, den 21.09.2022

Zur Kreistags-Sitzung am 23.09.2022 – Stellungnahme des Kreises Nordfriesland zu
Ausschreibung des Netz West (Marschbahn) durch die NAH.SH


Der Kreis Nordfriesland ist vom Land aufgefordert worden, eine Stellungnahme bezüglich der Marschbahn-Ausschreibung (Netz West) abzugeben.
Der bisherige Beschlussvorschlag sieht vor, Kapazitätserweiterungen in der Hauptverkehrszeit zu fordern.
Den FrakNonen B90/Die Grünen, FDP und WG NF geht das nicht weit genug. Sie fordern ein Gesamtkonzept „Verkehrswende auf der Marschbahn“, das zusätzlich weitere Punkte beinhaltet und das die Zugverkehre neu ordnet.
„Es geht darum, Rahmenbedingungen für die Verkehrswende zu schaffen“, so Margot Böhm von den Grünen. „Wir wollen, dass die Lebensqualität für die Sylt-Pendler:innen wieder hergestellt wird und die Anreise der Gäste ohne Auto attraktiv wird. Nur so kann auch der Tourismus-Standort Sylt erhalten und nachhalNg weiterentwickelt werden.“
„Die Sicherstellung einer durchgehenden Benutzbarkeit von Toile]enanlagen im Zug und deren Sauberkeit möge bi]e auch Gegenstand der Ausschreibung sein“, so Rolf Bünte von der grünen KreistagsfrakNon, „ebenso eine frühzeitige und zuverlässige Kommunikation und Information bei Unregelmäßigkeiten oder eine verbesserte Koordination und Kommunikation bei Baustellen sowie
einen verlässlichen, erreichbaren und ausreichenden SEV.“ Das klinge selbstverständlich – scheint es aber nicht zu sein.
„Ebenso wollen wir so weit wie möglich den Ausstoß von THG und unnötige Verkehre wie den SyltShu]lePlus vermeiden“, so Jörg Tessin von der FDP. Auch sollen Sylter:innen und Niebüller:innen durch die Minimierung von Schrankenschließzeiten entlastet werden.
„Der Streckenabschnitt Niebüll – Westerland ist hoffnungslos überlastet, das ist schon seit mehr als 10
Jahren offiziell festgestellt. Jetzt müssen wir die Chance der Ausschreibung der Verkehrsleistung nutzen für eine zukunftsorienterte Neuordnung der Verkehre“, so Margot Böhm von den Grünen:
„wir wollen, dass das Land in Richtung Bundesnetzagentur die Überlastung thematisiert und die Autozüge als Nahverkehr eingegliedert werden – sodass eine Bündelung der Ausschreibung durch das
Land erfolgen kann“. Es liegen inzwischen zwei Gutachten vor, die diese Eingliederung für möglich halten. So soll mehr Platz für die Personenzüge geschaffen werden, Pünktlichkeit und Anschlüsse gesichert werden und weniger leere Züge die Strecke blockieren.
Voraussetzung für das Gelingen sei, dass die NAH.SH drei Trassen bestellt (für den Personen- und Autozugnahverkehr) und DB Netz/BNetzA bis zum Abschluss des zweigleisigen Ausbaus und der Elektrifizierung lediglich eine weitere für den Fernverkehr und Gelegenheitsverkehre reserviert. „Wir
fordern die Verantwortlichen für die Trassenvergabe auf, ihre Verantwortung für das Gemeinwohl wahrzunehmen“, so die Initiator:innen des Änderungsantrages – „darauf sind wir hier vor Ort wirklich angewiesen“.
Möglich sei dann auch die Erhöhung des Taktes für den Personenverkehr (halbstündig).
Derzeit läue außerdem noch die Ausschreibung des sogenannten „Refreshs der Married Pair-Wagen“,
die das Land mit langfristigen Verträgen von Paribus gepachtet hat.
„Wir brauchen eine bequeme Möglichkeit, (auch sperriges) Gepäck und Fahrräder zu transporNeren,
ohne Sitzplatzkapazitäten einzubüßen“, so Margot Böhm. Das ginge natürlich nur bei einer Erweiterung der Kapazitäten.
„Das alles sind für uns Mindeststandards“, so Böhm, ebenso wie das Funktionieren sonder
Infrastruktur im Zug (Türen, Klimaanlage, Steckdosen, Sauberkeit, Catering, WLAN, moderne Technik).
„Uns dafür einzusetzen, das sind wir den Menschen schuldig“, betonen die IniNator:innen einhellig,
„der Zeitpunkt könnte günstiger nicht sein“. Wir ermutigen die NAH.SH ausdrücklich, ihr an
Nachhaltigkeit und Gemeinwohl orientiertes Leitbild umzusetzen.
Für die grüne Kreistagsfraktion
Margot Böhm
mb@gruene-list.de
0171-6270213
2