Bundesumweltministerin Steffi Lemke, Tobias Goldschmidt und Silke Backsen besuchen die Halligen Norderoog und Süderoog.

Norderoog (dpa/lno) – Führende Grüne aus Bund und Land haben im schleswig-holsteinischen Landtagswahlkampf verstärkte Anstrengungen für den Klimaschutz angekündigt. Der Bund werde bis 2026 vier Milliarden Euro in den natürlichen Klimaschutz investieren, erklärte am Freitag Bundesumweltministerin Steffi Lemke, die sich nach Angaben der Grünen mit dem Kieler Staatssekretär Tobias Goldschmidt im Nationalpark Wattenmeer über das dortige sensible Öko-System informierte. „So erhalten und schützen wir die Ökosysteme in Nord- und Ostsee, natürliche Küstenstreifen und Binnengewässer.“


Lemke und Goldschmidt hatten die Halligen Norderoog und Süderoog im Besuchsprogramm. „Eine gesunde Natur hilft uns im Kampf gegen die Klimakrise“, betonte Lemke. „Natürliche Moore, Wälder und marine Küstenökosysteme speichern Treibhausgase und bieten Pflanzen und Tieren einen Lebensraum.“ Trotz aller Bemühungen seien Folgen des Klimawandels vielerorts spürbar – mit häufiger auftretenden Trockenperioden und Hitzewellen, Starkregen und Hochwassern.
Um Kommunen bei der Bewältigung zu helfen, habe sie das Sofortprogramm „Klimaanpassung“ auf den Weg gebracht, sagte Lemke. „Damit unterstützen wir betroffene Städten und Gemeinden beim Aufbau von Kompetenzen bei der Klimaanpassung.“


Der Nationalpark Wattenmeer sei als einzigartiges Ökosystem massiv vom Anstieg des Meeresspiegels bedroht, sagte Goldschmidt, der nach dem Willen der Grünen nach der Landtagswahl am 8. Mai neuer Umweltminister werden soll. „Schon heute sind wir gezwungen, die Deiche für viel Geld zu erhöhen.“ Ein zentrales Anliegen der Grünen für die nächste Wahlperiode sei es, zur Bewahrung der Artenvielfalt die Biodiversitätsstrategie des Landes umzusetzen. „Sie beinhaltet beispielsweise die Wiedervernässung von Mooren und eine Strategie für die Niederungen.“ Natürlicher Klimaschutz passe das Land an den Klimawandel an, bremse diesen und trage zur Artenvielfalt bei.
