Katrins Rede zu Top 42 – Beratung und Beschlussfassung zum „Aktionsprogramm Kommunen – Frauen in die Politik“

In der Präambel zum Frauenstatut von Bündnis 90/Die Grünen heißt es:

Die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der Politik ist ein politisches Ziel von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Die Mindestquotierung von Ämtern und Mandaten ist eines der Mittel, um dieses Ziel zu erreichen. Von dem Begriff „Frauen“ werden alle erfasst, sie sich selbst so definieren. 

Ebenso wie die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen ist die Anerkennung geschlechtlicher Vielfalt ein Ziel von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Trans*, inter und nicht-binäre Menschen sollen in unserer Partei gleichberechtigte Teilhabe erhalten. Alle Gremien und Versammlungen sind dazu angehalten, dieses Ziel zu achten und zu stärken. 

Was heißt das in der Praxis?

Der Kreisverband Nordfriesland umfasst 9 Ortsverbände, die wie der Kreisverband von einem Vorstand geführt werden.

Nach unserem Frauenstatut sind die ungeraden Plätze mit Menschen zu besetzen, die sich dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen, auf die geraden Plätze können sich alle Menschen bewerben.

Das heißt, ein Vorstand ist auf den Positionen 1 und 3 mit Menschen zu besetzen, die sich dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen.

Das macht in unserem Kreisverband 20 Menschen weiblichen Geschlechts, die Vorstandsämter innehaben.

Nach meiner Erfahrung als Sprecherin dieses Kreisverbandes, nach Frauenstatut also die gewählte Nr. 1, ist es immer wieder sehr schwer, diese 20 Ämter mit Menschen weiblichen Geschlechts zu besetzen.

Gezielte Ansprache, Motivation, Ermutigung die eigenen Stärken zu sehen und natürlich die Tatsache, daß es sonst bei Bündnis 90/ die Grünen keinen Vorstand geben kann.

Das Frauenstatut ist hier hilfreich, aber welche Voraussetzungen müssen noch vorliegen, damit Menschen weiblichen Geschlechts sich für die erste Reihe oder ein Mandat bewerben? 

Ausschusssitzungen im Kreis beginnen beispielsweise um 14 Uhr. Nicht familien- und arbeitnehmerfreundlich. Ich weiß, daß diese Uhrzeit den Hintergrund hat, den Insulanern die Teilnahme an den Sitzungen ohne eine Übernachtung auf dem Festland zu ermöglichen. Abends nach Sylt zu kommen ist kein Problem. 

Wir sind 56 Kreistagsabgeordnete, davon 1 weibliche und 5 männliche Abgeordnete von Föhr und Amrum, wenn ich richtig gezählt habe.

Den Beginn der Ausschusssitzungen auf 18 Uhr zu verlegen, könnte unserer Meinung nach ein Baustein sein, um Frauen zu motivieren, zukünftig die Übernahme eines Mandates zu übernehmen.

Es besteht Handlungsbedarf!

Wir von Bündnis90/ Die Grünen unterstützen daher gerne die Bewerbung des Kreises Nordfriesland für das Aktionsprogramm „Kommune – Frauen in die Politik“.

(Es gilt das gesprochene Wort)