Rede von Sina zur Wolfs-Resolution an die Landesregierung

Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde,

Entschädingungszahlungen sind meiner Ansicht nach der wichtigste Punkt in dieser Resolution.

Wenn Lämmer von einem Wolf gerissen werden, stehen den Tierhaltern Entschädigungen zu, und die müssen auch schnell und unbürokratisch ausgezahlt werden!

Manche Schäferinnen und Schäfer haben noch immer kein Geld gesehen, obwohl die Wolfsrisse schon Monate zurück liegen. Und die Entschädigungszahlungen sind eine freiwillige Leistung der Landesregierung, könnten also jederzeit gestoppt werden.

Das ist ungerecht, das sehen wir Grünen auch so, und hier kann die Landesregierung zeigen, dass ihr die naturnahe Nutztierhaltung am Herzen liegt, indem sie sich selbst zur Auszahlung von Entschädigungen nach Wolfsrissen verpflichtet.

Was die Ausnahmeregelungen für die so genannte Entnahme von Wölfen, also im Klartext das Abschießen betrifft, möchte ich betonen, dass es mir nur um Wölfe geht, die sich problematisch verhalten. Also solche Wölfe, die sich auf Nutztiere als Beute spezialisiert haben oder die Scheu vor dem Menschen verloren haben. Das darf nicht passieren. Deshalb ist es wichtig, wolfssichere Zäune zu installieren, damit die meist jungen Wölfe gleich einen Stromschlag bekommen, wenn sie sich an die Schafherden heranwagen.

Es ist schon jetzt möglich, eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten, um einen problematischen Wolf abzuschießen. Ob das schwierig ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen, und ich bin dafür, das zu überprüfen.

Aber ich bin dagegen, den Eindruck zu erwecken, wir könnten eine wolfsfreie Zone bestimmen. Daran wird sich der Wolf nicht halten!

Wir können auch nicht einfach eine Abschussquote für Wölfe festlegen. Erstens ist die Änderung entsprechender Naturschutzrichtlinien EU-Sache, und die Mühlen der EU mahlen langsam. Zweitens heißt es immer wieder: Schweden hat doch auch eine Abschussquote! Das stimmt, aber Schweden hat genau deswegen wegen der Jagd auf Wölfe ein Vertragsverletzungsverfahren am Hals.

Ich würde gern sowohl dem Wolf ein artgerechtes Leben ermöglichen als auch Schäferinnen und  Schäfer vor Verlusten ihrer Lämmer bewahren. Aber es liegt auf der Hand, dass das nicht möglich ist. Also müssen wir weiter um Lösungen in diesem Konflikt ringen, sachlich und ohne den Anspruch, die einzig wahre und einfache Antwort zu kennen.

Vielen Dank.