Sinas Rede zu TOP 21: Vermeidung von nicht ökologisch abbaubaren Materialien

Meine Damen und Herren,

wenn wir lesen, dass 20.000 Tonnen Müll jährlich allein in die Nordsee gelangen, ist das erschütternd. Und da sind die anderen Meere noch gar nicht mitgerechnet.

20.000 Tonnen, das sind ungefähr 2.500 volle Müllautos. Die fahren jetzt alle in St. Peter an den Strand und kippen den Müll in den Nationalpark Wattenmeer. Das muss man sich mal vorstellen.

Zum Glück ist es ja nicht ganz so. Unser Müll wird fachgerecht entsorgt von der Abfallwirtschaftsgesellschaft. Aber es könnte unser Müll sein, denn wir sind uns einig, dass zu viel Plastik einfach weggeworfen wird.

Wir wollen Müll vermeiden.

Mit diesem Antrag möchte ich, dass wir als Kreistagsfraktion einen Anfang machen im Kampf gegen den Plastikmüll. Es kann nur ein Anfang sein, ein sehr kleiner Tropfen auf einen sehr heißen Stein.

Ich möchte nicht mahnend den Zeigefinger heben, denn ich weiß, dass die meisten öffentlichen Institutionen im Kreis längst auf Einweggeschirr verzichten. Die Kantine hier im Kreishaus tut das, und in der Berufsschule in Niebüll versicherte man mir ebenfalls, dass Einwegplastik tabu sei.

Aber als ich mir letztens hier einen Tee machen wollte, da stand eine Pappschachtel mit Teebeuteln auf dem Tisch, fair gehandelt, wunderbar – da musste ich den einzelnen Teebeutel aus einem Plastiktütchen auspacken.

Das zeigt, wie schwer es im Alltag ist, auf Plastik zu verzichten. Meine Handcreme musste ich wegschmeißen, als ich eine Liste mit Kosmetika fand, die Mikroplastik enthalten. Gerade bei Handcremes war es fast unmöglich, ein Produkt ohne Mikroplastik zu finden!

Ich will damit nur sagen, dass ich mir wünsche, dass wir einerseits alle versuchen, Plastikmüll und Mikroplastik zu vermeiden, und andererseits auf unsere Politikerinnen und Politiker auf Bundes- und EU-Ebene einwirken, damit zum Beispiel Mikroplastik oder überflüssige Verpackungen einfach verboten werden.

Man kann nicht alle Plastikverpackungen loswerden, das ist klar. Bei Medizinprodukten sind sie oft unerlässlich, und in der Lebensmittelindustrie haben sie große Fortschritte für die Hygiene gebracht.

Aber überflüssiges Einwegplastik zu vermeiden, daran sollten wir alle täglich arbeiten. Dieser Antrag soll ein Ansporn dazu sein.

Vielen Dank!