Uwe’s Rede zu: „Schiene 2030“, TOP 21

Liebe SPD!

Wollt ihr wirklich wieder 30 Jahre verdaddeln, ohne dass was Grundlegendes passiert? Dagegen sind die 10 – 20 Jahre, die ihr für die Umsetzung unseres Konzepts veranschlagt, ja gradezu ein optimistisches Szenario.

  1. Okay – in Bezug auf die Zweigleisigkeit gibt’s im Moment ‘ne gewisse Chance, dass das früher was werden könnte – zumindest auf Teilstrecken. Ob das tatsächlich in den vordringlichen Bedarf im Bundesverkehrswegeplan kommt, wird sich in den nächsten 3 Wochen entscheiden. Solange halten wir die Füsse still, denn an der Zweigleisigkeit sind wir auch sehr interessiert: Die ist auch gut für unsere Triebwagen, die alle Orte an der Westküste anbinden sollen, ermöglicht uns ggfs. sogar die Erhöhung der Taktfrequenz von einer halben auf eine viertel Stunde. Übrigens Siegfried, was du grade gesagt hast, dass Dagebüll, St. Peter-Ording und Büsum dabei die Verlierer sind, stimmt nicht. Das Gegenteil ist der Fall: In Dagebüll bin ich geboren und bei St. Peter lebe ich jetzt und ich freue mich darauf, dass diese Kurorte an der Westküste durch die umsteigefreie Verbindung von Hamburg massiv profitieren werden.
  1. Eure Forderung nach Elektrifizierung der gesamten Marschbahnstrecke per Oberleitungen ist allerdings reine Traumtänzerei! Ein hochrangiger Vertreter von Nah-SH hat auf einer RNVP-Veranstaltung im letzten Jahr eindeutig gesagt: Das wird nix, da wohnen viel zu wenig Menschen an der Strecke. Das ist viel zu teuer dafür, dass da nur dreimal am Tag IC’s nach Sylt durchrauschen – und ich bin überzeugt davon, selbst wenn Dieter Harrsen nach seiner Demission als Landrat mit eurer Unterstützung zum Bundesverkehrsminister befördert wird, wird er das nicht hinkriegen – da müssen schon ein paar Kriterien erfüllt sein, wenn da 250 Mio locker gemacht werden sollen (auch wenn das bei den Bayern mit ihrem Abo auf den Verkehrsministerposten manchmal anders aussieht).

Das wird also in den nächsten 30 Jahren nix, deswegen müssen wir die Dinge neu denken. Das grüne Konzept ist eine gute Grundlage dafür, daran muss weitergearbeitet werden. Und das werden wir auch tun – wie gesagt, 3 Wochen halten wir die Füße still – dann werden wir das weiter propagieren, das wird die Fachwelt auch einfordern. Je mehr Denkverbote ihr erlasst, desto interessanter macht ihr das Ding. Das könnt ihr so nicht mehr aufhalten, dazu ist das Projekt schon zu weit fortgeschritten.

  1. Okay – das Verfahren, wie das in den letzten Wochen gelaufen ist, war suboptimal, das geb‘ ich zu. —— Es hat der Debatte aber merkwürdigerweise einen ziemlichen Schub verliehen, was den Spruch mal wieder bestätigt, den meine Mutter immer gesagt hat: “Es ist nix im Leben so schlecht, dass da nicht auch ein bisschen was Gutes bei ist“. Wir werden seh’n, wie das Ganze so weiterläuft. Ich bin gespannt!