Sinas Rede zum Wolf, TOP 20 21. September 2018 Sehr geehrte Damen und Herren,ein Wolf hat auf Eiderstedt mindestens 32 Lämmer gerissen. Vielleicht noch mehr, denn von einigen Fällen gibt es noch keine Untersuchungsergebnisse. Das ist eine sehr schwierige Situation für die Schäfer.Ich kann ihre Wut auf dieses Raubtier verstehen.Schwierig auch, weil es bisher kein Patentrezept gibt, um durchziehende Wölfe fern zu halten. Das Umweltministerium und das LLUR probieren verschiedene Methoden aus, die darauf abzielen, den Wolf wieder zu verscheuchen.Alles spricht dafür, dass es ein Jungtier ist, das weiterziehen wird! Und dieses Tier ist streng geschützt, egal ob wir es schön oder nützlich finden oder nicht. Sie werden verstehen, dass ich als Grüne für den Artenschutz kämpfe wie eine Wolfsmutter für ihr Junges. Das heißt nicht, dass ich hier Wölfe ansiedeln will! Das heißt nur, dass ich Tiere nicht einfach abschießen will, nur weil sie mir nicht passen! Die Diskussion um Artenschutz ist schwierig, aber jetzt geht darum, wie wir den Schäfern helfen können. Das ist leider wenig, das gebe ich zu, aber immerhin: Wir können informieren und appellieren:Melden Sie alle Fälle, die nach einem Wolfsriss aussehen.Lassen Sie einen Fachmann, eine Fachfrau Proben nehmen, denn die Untersuchungen sind schwierig genug und werden unmöglich, wenn sie nicht fachgerecht entnommen werden. Sprechen Sie mit dem Wolfsberater/ der Wolfsberaterin und überlegen Sie gemeinsam, ob es möglich ist, die Schafe wenigstens zeitweilig einzuzäunen, mit einem speziellen Zaun, den die Landesregierung zur Verfügung stellt. Die Landesregierung hilft auch beim Aufbauen des Zauns. Entschädigungszahlungen gibt es nur, wenn man die Beratung in Anspruch nimmt. Und nur, wenn alle Risse untersucht werden, kann man das Verhalten des Wolfs erforschen. Deshalb ist es wichtig, dass alle Risse gemeldet werden. Bisher hat in Schleswig-Holstein noch kein Wolf einen Wolfszaun überwunden. Ich hoffe, dass auch dieses Tier weiterziehen und dort ein Rudel finden wird, wo es genug Platz und genug Rehe gibt. Wir werden das Thema weiter im Umweltausschuss behandeln und sicherlich sehr kontrovers diskutieren. Vielen Dank.