Zum Earthday am Sonntag, den 22. April riefen die Grünen Pellworm dazu auf, Plastikmüll am Deich einzusammeln. 15 Freiwillige trafen sich am Nachmittag an der Abgangsstelle Süderoog, um bei der Aktion zu helfen. Die Grünen Pellworm resümieren: „Wir wollen das Thema regelmäßig in das Bewusstsein der Menschen bringen. Gerade hier an der Küste ist das Problem allgegenwärtig.“
Vor allem bei Sturmfluten und bei starkem Westwind sind unsere Küstenabschnitte mit Plastikmüll übersät. Nach Schätzungen des Umweltbundesamtes werden allein in die Nordsee jährlich 20.000 Tonnen Müll eingetragen. Der größte Teil davon besteht aus Plastik. Immer mehr Fische, Meeressäuger und Vögel sterben an den Folgen. Zum Beispiel Basstolpel und Trottellummen auf Helgoland verfangen sich in den Plastikschnüren der Fischernetze, die sie zum Bau ihrer Nester verwenden und verenden qualvoll. Die Kontaminierung der Umweltkreisläufe durch Mikro- und Nanoplastikpartikel (siehe Umweltkatastrophe an der Schlei) ist noch gar nicht im vollen Umfang für die Zukunft von Natur und den Menschen absehbar.
Auf Pellworm wird jedes Jahr einmal zu einem landesweit festgelegten Termin (meist ein Tag im März) vom Fremdenverkehrsverein und den Ortsvereinen eine Plastikmüll- Sammelaktion organisiert. Ganzjährig gibt es an den Deichzugängen Hinweistafeln und Müllbeutel, die die Besucher auffordern, sich bei ihren Spaziergängen am Sammeln zu beteiligen. Auch der LKN.SH (Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein) reinigt immer wieder stark verschmutzte Deichabschnitte. Aber der Situation ist kaum Herr zu werden. Plastikmüll wird jeden Tag neu angespült und ist ganzjährig im Watt, am Strand, in den Buhnen und an den Deichbefestigungen zu finden. Bei Sturm wird dieser dann uber den Deich auf die Insel geweht, so dass sich auch jede Menge Plastikmüll in den Entwässerungsgräben sammelt.
Vielen Touristen vom Festland bekommen hier erst ein Bewusstsein, wie schwerwiegend die Plastikvermüllung mittlerweile ist. „Gerade bei uns auf Pellworm, wo das Problem sehr deutlich wird, sollten wir unserer Verantwortung für die Umwelt gerecht werden! Alles regelmäßig wegräumen, damit es für die Urlaubssaison schon aussieht, ist nur Kosmetik. Wir mussen nachhaltig Handeln!“ fordert Direktkandidatin Silke Backsen von den Grünen. „Jeder und jede ist gefragt den eigenen Plastikverbrauch zu reduzieren. Wir wollen Zeichen setzen, mit gutem Beispiel vorangehen und diese Aktion zum Anlass nehmen, um an Konzepten zu arbeiten, wie man in Zukunft zum Thema weiter aufklären und den Plastikverbrauch auch auf Pellworm vermindern kann. Lasst es unserer Nachbarinsel Fohr gleich tun und es uns zum Ziel machen, weitestgehend eine plastikfreie Insel zu werden…“.
Der Earth Day findet alljahrlich am 22. April weltweit in uber 190 Ländern der Erde statt. Das Earth Day-Motto, „Global denken, lokal handeln“, soll deutlich machen, dass es hier nicht nur um das heutige Wohlbefinden der Menschen geht. Gesunde Erde heißt gesunde Umwelt und lebenswerter Ort für die Zukunft. Dies bedeutet eine Verwirklichung der Visionen aus der Agenda 21 des UN-Erdgipfels von Rio de Janeiro1992 in den Städten und Gemeinden, am Wohnort. Auch 21 Jahre nach Rio gelten mehr denn je die Grundprinzipien der Chapter der Agenda 21 fur zukunftsfahige, nachhaltige Lebensgestaltung.
DIE GRÜNEN, Pellworm