Angelika zur Beratung und Beschlussfassung über eine Resolution zur Landesförderung der Musikschulen 19. Mai 2017 Sehr geehrtes Präsidium, sehr geehrte Damen und Herren, auch wir Grüne stehen voll hinter diesem Antrag. Wann ,wenn nicht jetzt, in Zeiten sprudelnder Steuerquellen, ist der richtige Zeitpunkt, uns an das Land zu wenden. Dass das Land seine Zuwendungen seinerzeit reduziert hat, mag finanzpolitisch nachvollziehbar gewesen sein. Es darf allerdings nicht sein, dass aus der Not getroffene Sparentscheidungen wie selbstverständlich zum Status Quo werden, selbst wenn die Lage sich verbessert hat. Und wir haben eine deutliche Verbesserung im Steueraufkommen, was auch für die nächsten Jahre selbst von konservativen Rechnern prognostiziert wird. In den vergangenen Jahren hat der Kreis durch die Stiftung von der Musikschule Einsparungen und kreative Ideen zur Einkommenssteigerung gefordert. Die Musikschule hat daraufhin viel dafür getan, für breitere Bevölkerungsschichten attraktiver zu werden und ihre Kosten zu senken. Da der größte Kostenfaktor wie fast überall die Personalkosten sind, wurde folgerichtig von „teuren“ festangestellten, zugunsten von “günstigen“ freien Mitarbeitern umgedacht. Knapp 40 freie Mitarbeiter stehen 16 festangestellten gegenüber. Freier Mitarbeiter einer Musikschule zu sein bedeutet: Man ist in einem Bereich außergewöhnlich talentiert und hat in der Regel einen Hochschulabschluss, gefordert wird eine kreative und hochmotivierte Arbeit mit Menschen aller Altersstufen, bezahlt wird aber nur die reine Unterrichtszeit – Fahrzeit und Vorbereitungszeit werden nicht vergütet. In den Ferien, die man zwangsläufig nehmen muss, – und wir haben ja eine Menge davon – gibt es ebenfalls kein Gehalt. Keine Bezahlung bei Krankheit. Das Einkommen schwankt (je nach Schülerzahl hat man mal mehr und mal weniger Geld zur Verfügung) – private Planungssicherheit gibt es nur in geringem Umfang. Ich denke, dass man diese Arbeitsbedingungen kaum als gut bezeichnen kann. Und diese problematischen Arbeitsverhältnisse bietet der Staat, kein Privatunternehmen, das seinen Gewinn maximieren möchte! Die Situation der freien Mitarbeiter widerspricht sowohl dem sozialen Prinzip als dem Leistungsprinzip.Und einem der beiden Prinzipien fühlt sich wohl jeder von uns verpflichtet. Diese Resolution zeigt, dass der Kreis die Problematk sieht und gerne Abhilfe schaffen würde, aber die finanziellen Mittel nicht zur Verfügung hat. Hoffen wir, dass auch das Land diese Problematik nicht nur sieht, sondern ein Einsehen hat.