Kerstin zur Gründung der Stiftung Eiderstedter Natur

TOP 10: Beratung und Beschlussfassung über die Gründung einer Stiftung „Eiderstedter Natur“

Anrede

In den vorherigen Redebeiträgen war sehr viel von Landwirtschaft und Nutzung die Rede, ich möchte Ihren Blick auf die Natur lenken.

Eiderstedt hat ein großes europäisches  Vogelschutzgebiet. Die so genannte „wertgebende Art“ ist dort die Trauerseeschwalbe, die, wie Sie alle wissen, akut vom Aussterben bedroht ist. Seit Jahrzehnten werden in großem Einsatz Nisthilfen für sie auf Tränkekuhlen eingerichtet, da die Krebsschere, auf deren Blättern sie eigentlich brütet, viel zu selten geworden ist.

Doch nicht nur die Nistplätze der Vögel sind bedroht, auch ihre Nahrungsgrundlage fehlt – insbesodnere während der Aufzucht der Jungen. Von der Vernässung der Flächen und Gräben war heute schon die Rede – die Tiere brauchen zwingend feuchte Gründländer und Wasser in den Gräben, um ihre Nahrung zu finden – Stichlinge, Amphibien und Insekten.

Der Schutz der Kuhlen und der Bau von Nistflößen alleine reichen also nicht, wir brauchen nasse Flächen und Gräben.

Hier ist die Hoffnung, mit Hilfe der Stiftung größere zusammenhängende tief liegende Flächen zu gewinnen, etwa auch durch Flächentausch. Ob es funktioniert, wissen wir nicht, aber die Hoffnung ist da.

Dies würde nicht nur den Trauerseeschwalben helfen, sondern auch anderen Arten wie Kiebitzen und Uferschnepfen, die auf Eiderstedt auch immer weiter zurück gehen. Ebenso wie der Kampfläufer, den man fast gar nicht mehr sieht.

Liebe Gay Edlefsen, Du hast vorhin moniert, dass keine Landwirte im Kuratorium säßen. Aber dort finden sich der Bauernverband Husum-Eiderstedt, der Heimatbund, die Eiderstedter Kommunen, deren Bürgermeister oft Landwirte sind – da kann ich Deinen Einwand wirklich nicht nachvollziehen.

Nach langen und schwierigen Verhandlungen haben nun die Stiftung Naturschutz, der Deich- und Hauptsielverband und das Amt Eiderstedt der Stiftungsgründung zugestimmt. Jetzt sollten wir uns als Kreis nicht querstellen.