Rede von Ralf zu Hebammen

Rede zum SPD-Antrag, erneut einen Fonds von 10.000 Euro für die Haftpflicht der Hebammen aufzulegen:

Es kann nicht sein, dass der Kreis dauerhaft die Versäumnisse der Kassen und der Bundesregierung auffämgt und damit einen einzelnen herausgehobenen Berufsstand stützt, alle anderen aber nicht. Jetzt ist die Situation so, dass z.B. im Kreistag in Niebüll nur noch Hebammen arbeiten, die nicht beim Krankenhaus angestellt sind, sondern die freiberuflich tätig sind und quasi den Kreißsaal zur Verfügung gestellt bekommen. Die Haftpflichtversicherung müssen sie ebenso wie ihre Krankenversicherung und ihre Altersversorgung alleine aufbringen – volles Risiko einer Selbstständigen, das Krankenhaus hat aber bei den relativ wenigen Geburten, die es dort im Hause gibt, die annähernd die voll umfängliche Leistung einer angestellten Hebamme.
 
Uns Grünen ging es immer darum, den Frauen die Wahlmöglichkeit zu lassen, ob sie in einem Krankenhaus oder zu Hause gebären wollen. Dies wird mit dem Hilfsfonds allerdings nicht erreicht. Von den ungefähr 12 im Kreisgebiet tätigen geburtshilflichen Hebammen, die von dem Topf profitieren können, bieten lediglich zwei Hausgeburten an. Alle übrigen machen Geburtshilfe in den Krankenhäusern in Westerland, Niebüll, Föhr, Husum und Heide.
 
Unbestritten ist dies wichtig und darf nicht wegbrechen, aber es kann nicht über Jahre hinweg die Aufgabe des Kreises sein, dies finanziell zu unterstützen.
 
Deshalb schlagen wir vor, dass der Kreistag beschließt, dass die Haftpflichtversicherung der Hebamme aus dem Kreishaushalt übernommen wird, wenn diese eine Hausgeburt begleitet. Die Mindestversicherungszeit für die Hebamme beträgt 2 Monate, die Kosten belaufen sich in dieser Zeit auf mehrere hundert Euro. Auf Antrag wird diese Gebühr erstattet, wenn eine Hausgeburt geplant und die Hebamme sich deshalb versichert.