Internationaler Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt

Am 22. Mai 2023 ist der Internationale Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt. Der Aktionstag wurde im Jahr 2000 durch die UNO eingeführt. Artenvielfalt, auch Artendiversität genannt, ist ein Maß für die Vielfalt der biologischen Arten innerhalb eines Lebensraumes oder geographischen Gebietes und somit für die Vielfalt von Flora und Fauna.

Dieser Aktionstag stellt eine gute Gelegenheit dar, über Biodiversität zu reden.

Der Begriff bezeichnet die die Vielfalt aller lebenden Organismen, Lebensräume und Ökosysteme auf dem Land, im Süßwasser, in den Ozeanen sowie in der Luft. Biodiversität beinhaltet

  • die Vielfalt unterschiedlicher Arten als auch innerhalb einer Art (taxonomische Diversität)
  • die genetische Vielfalt innerhalb einzelner Arten sowie die Diversität aller Organismen eines Lebensraums (genetische Diversität)
  • die Vielfalt an Biotopen und Ökosystemen sowie an Ökosystemfunktionen wie Bestäubung und Samenverbreitung (ökologische und funktionale Diversität)
  • die Vielfalt an Verhaltensweisen von Tieren (kulturelle Vielfalt)

Fast überall auf der Erde geht die Biodiversität zurück. Der Verlust betrifft einerseits die Vielfalt an Arten. Aber nicht nur Arten sterben aus, auch die Häufigkeit von Organismen nimmt ab. Studien zeigen deutlich, wie dramatisch der Rückgang an genetischer Biodiversität weltweit ist: Hier zwei Beispiele

  • Heute leben 60 Prozent weniger Wirbeltiere auf der Erde als noch 1970. 
  • Noch deutlicher wird es wen  wir die Menge an Fluginsekten in Deutschland betrachten. Sie ist seit 1989 um mindestens 75 Prozent zurückgegangen.

Warum brauchen wir Biodiversität?

Biodiversität wird gemeinhin als etwas Positives und Schützenswertes gesehen – aber warum? Was schadet es, wenn es weniger Tiere und Pflanzen auf der Erde gibt?

Artenreiche Ökosysteme sind stabiler als artenarme und Störungen besser ausgleichen können. Mit ihren unterschiedlichen Lebensansprüchen besetzen Arten unterschiedliche Nischen im Ökosystem. Manche Insekten beispielsweise sind wichtige Bestäuber, andere wiederum verbreiten Pflanzensamen oder bauen tierische und pflanzliche Abfallstoffe ab.

Wie steht es auf Sylt mit der Biodiversität?

  • Die Naturschutzgemeinschaft Sylt e.V. ist in diversen Kampagnen und Projekten aktiv. 
  • Die Bestände des bedrohten Lungen-Enzian und der Moorlilie wurden vor kurzem mittels GPS-Koordinaten am Morsum-Kliff kartiert. 
  • Wenn man an Sylt denkt, bringt man unweigerlich auch die Heide mit der Insel in Verbindung. Da diese aber in Schleswig-Holstein immer weiter im Rückzug ist, soll diese Kulturlandschaft auch in den Friesengärten Einzug finden. Dabei soll unter anderem die enorme Biodiversität und Ästethik, der hier heimischen Heide, insbesondere im Vergleich zu so manchem monotonem und von Rollrasen dominertem Garten, aufgezeigt und den Anwohnern nahe gebracht werden.
  • Die einst auf Sylt weit verbreitete Stranddistel musste in den vergangenen Jahren einen starken Rückgang einbüßen, sodass dieser auch unter der Bezeichnung „Mannstreu“ bekannte Doldenblütler bereits in die zweithöchste Kategorie der vom Aussterben bedrohten Pflanzenarten (Rote Liste Art) eingestuft wurde. Auch in den Sylter Dünen waren bisweilen nur noch wenig bekannte Standorte der Stranddistel vorhanden.

Was kann man tun?

  • Bitte setzt Euch mal eine Stunde neben eine blühende Pflanze und beobachtet welche und wieviele Tiere Ihr entdeckt.
  • Diejenigen, die selbst etwas für Biodiversität tun wollen, können zudem mit der Pflanzung heimischer Pflanzen im Garten anfangen oder eine Blühwiese anlegen.
  • Wer mehr wissen will, kann sich hier oder auch bei der Naturschutzgemeinschaft in Braderup erkundigen.
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