Pressemitteilung vom 20. Juni 2024

Kürzungen der Bahnverbindungen: ÖPNV muss in Nordfriesland attraktiv bleiben.

Die geplanten Kürzungen der Bahnverbindungen in Schleswig-Holstein, die ab 2025 umgesetzt werden sollen, stellen für die auf den ÖPNV angewiesenen Menschen in Nordfriesland einen Einschnitt dar. Besonders betroffen sind dabei Sylt und St. Peter-Ording.
Für die Menschen auf Eiderstedt bedeutet die Streichung der beiden späten Verbindungen von und nach St. Peter-Ording einen Einschnitt für die örtliche Wirtschaft und die Arbeitnehmer*innen. Beschäftigte in der Gastronomie und im Tourismus sind oft auf die späten Zugverbindungen angewiesen, um nach ihrer Arbeit nach Hause zu kommen.
Der Wegfall von Zügen auf die Insel Sylt betrifft sowohl attraktive Verbindungen von Tagestourist*innen, sowie Verbindungen von Pendler*innen, der ohnehin überfüllten Marschbahn.

„Für viele Menschen, die in St. Peter-Ording arbeiten, sind die späten Bahnverbindungen die einzige Möglichkeit, um sicher und zuverlässig nach Hause zu gelangen. Besonders in der Gastronomie und im Tourismus, die zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen unserer Region gehören, sind flexible und späte Arbeitszeiten die Regel. Diese Kürzungen bedeuten für viele Beschäftigte ohne eigenes Auto einen Einschnitt“, so die Sprecherin des Grünen Ortsverbands St. Peter-Ording, Andrea Gummert-Weist.

Die Kürzungen könnten nicht nur die Arbeitnehmer*innen stark belasten, sondern auch negative Folgen für die regionale Wirtschaft haben. St. Peter-Ording ist auf den Tourismus angewiesen, und die Gäste erwarten einen gut funktionierenden öffentlichen Nahverkehr, der auch Tagesausflüge in Theater nach Husum oder auf die Inseln und Halligen ermöglicht.

Appell an die Landesregierung und den Bund

Die Grünen in Nordfriesland und St. Peter-Ording fordern daher die Landesregierung und den Bund auf, alternative Finanzierungsmöglichkeiten für den ÖPNV zu prüfen und ggf. einzustellende Verbindungen durch alternative Mobilitätsmöglichkeiten zu ersetzen. Zum Beispiel durch die Ausweitung eines Rufbuskonzeptes für späte Abendstunden oder einem günstigeren Schienen-Ersatzverkehr mit Kleinbussen.

„Es ist unverständlich, dass gerade in einer Zeit, in der der ÖPNV gefördert und ausgebaut werden sollte, solche drastischen Einschnitte vorgenommen werden“, kritisiert die Sprecherin des Kreisverbands, Kerstin Mock-Hofeditz. „Menschen mit geringem Einkommen können sich oft keine Wohnung in den touristischen Gebieten leisten, in denen sie arbeiten, und sind auf den ÖPNV angewiesen. Daher ist es essenziell, auch diesen Menschen den Heimweg nach getaner Arbeit zu ermöglichen.“

Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft

Die Grünen setzen sich weiterhin für eine nachhaltige und sozial gerechte Verkehrspolitik ein. Ein gut ausgebauter und zuverlässiger ÖPNV ist essenziell für den Klimaschutz, die soziale Teilhabe und die wirtschaftliche Entwicklung in Nordfriesland.