Für mehr Insektenvielfalt auf Pellworm!

Es ist toll, dass das Thema „Blühstreifen auf Pellworm“ immer stärker an Fahrt aufnimmt. So gibt es jüngst immer mehr Pellwormer, die sich mit dem Thema beschäftigen. Wir freuen uns über die neueste Initiative des Hegerings, die sich aktiv für die Schaffung eines Biotopverbundes auf landwirtschaftlichen und privaten Flächen einsetzt. Wir möchten weiter zusätzlich motivieren etwas zu tun! Jeder kann in seinem Garten auch auf kleinen Flächen Lebensräume für Insekten schaffen. Ob wilde Ecken, Totholzbereiche oder angelegte regionentypische Wildblumenwiesen, jeder qm zählt und wird gerne von Insekten und Vögeln angenommen.

Wie legt man eine Wildblumenwiese an? Der ideale Zeitpunkt für die Aussaat ist von März bis Mai oder auch Juni. Wenn man sich noch nicht so sicher ist, kann man auch auf einjährige Blühmischungen zurückgreifen. Wer aber eine langjährige Blühfläche anlegen möchte, entscheidet sich für mehrjähriges regionenspezifisches Saatgut. Blütenbesuchende Insekten benötigen eine sichere Versorgung mit Nektar und Pollen während der gesamten Insektensaison. Darum sind mehrjährige Blühflächen besonders wertvoll für Blüten besuchende Insekten und gleichzeitig helfen sie auch anderen Wildtieren.

Wir empfehlen die mehrjährige Saatgutmischung „Blühende Landschaft“ (Netzwerk Blühende Landschaft / Hersteller Rieger Hofman) auch für den privaten Bereich auf kleineren Flächen. Sie besteht aus 60% Kulturpflanzen und 40% Wildpflanzen, die Mischung ist für einen Zeitraum von fünf Jahren ausgelegt. Ein anderer Anbieter ist Saaten-Zeller. Wichtig aus Naturschutzsicht ist, dass bei Wildpflanzen der Herkunftsort des Ausgangssaatgutes und der Verwendungsort möglichst ähnlich und benachbart sind. So gibt es die Mischung „Blühende Landschaft“ in vier Varianten für Süd-, Nord-, West und Ostdeutschland. Für Pellworm verwendet man die Variante Nord. Kleinflächen werden bestenfalls schon im Herbst umgegraben, im Frühjahr werden sie nach dem Abtrocknen gefräst oder mit dem Rechen durchgearbeitet, wenn möglich mehrmals . Für die Aussaat rechnet man bei Kleinflächen für 100 qm 1-2 g Saatgut pro qm. Es gibt von Rieger Hofmann eine fertige Mischung für 100 qm. Die Samen werden einfach mit der Hand gleichmäßig ausgesät. Zur leichteren Aussaat kann man sich mit trockenem Sand behelfen. Die Samen werden anschließend nur angedrückt bzw. angewalzt, da die Pflanzen Lichtkeimer sind. Die ersten Keimlinge erscheinen bei feuchtem Boden nach zwei bis drei Wochen. Auch eine Wildblumenwiese bedarf der Pflege, diese ist individuell je nach Entwicklung der Vegetation durchzuführen, zum Beispiel, wenn eine Fläche zu vergrasen droht. Prinzipiell ist es günstig für die Flächenentwicklung möglichst wenig einzugreifen, denn der ökologische Wert der Vegetation wächst mit den Jahren. Manche Flächen benötigen aber keine Pflege für mehrere Jahre. Das muss man beobachten. Man sollte auf keinen Fall düngen! Je magerer der Boden, desto blütenreicher entwickeln sich die Wildblumen. Einige Arten der Wildblumenmischung Nord: Schafgarbe, Kornblume, Wilde Möre, Echtes Johanniskraut, Klatschmohn, weiße Lichtnelke, Inkaratklee, Leindotter, Koriander, Sonnenblume, …

Die Saatgutmischungen Nord, inklusive Anleitung und ausführlicher Artenbeschreibung, könnt ihr bei uns zum Einkaufspreis bekommen. Weitere Informationen zum Saatgut und zur Bestellung: www.bluehende-landschaft.de, ab 400 qm bei Rieger-Hofmann GmbH (info@rieger-hofman.de) oder Saaten-Zeller: www.saaten-zeller.de/regiosaatgut#Mischungen. Auch der Hegering wird regionenspezifisches Saatgut bereit halten. Viel Spaß beim Anlegen und Beobachten! Sören Lang Bündnis 90/Die Grünen