Das Deutschlandticket – auch für Sylt!

Es wird es geben, auch für Sylt. Das hatte die eigenwirtschaftliche Sylter Verkehrsgesellschaft (SVG) schon vor längerer Zeit angekündigt und gestern in der Sitzung des Landschaftszweckverbandes offziell bestätigt. Eine gute Nachricht für alle Sylter:innen, Unternehmer:innen, viele Pendler:innen und Gäste!

Finanzielle Unterstützung auch für Inselschüler:innen

Auf Kreisebene wird nächsten Montag im Hauptausschuss entschieden, inwiefern welche Schüler:innen mit Kreismitteln davon profitieren können. In langen Debatten konnten wir (Margot Böhm und Rolf Bünte) als Mitglieder des Wirtschaftsausschusses erreichen, dass über das Festland hinaus gedacht und dass die Inselschüler:innen mit berücksichtigt werden. Das war zunächst von der Kreisverwaltung nicht vorgesehen. Man muss so aufpassen!

1 Millionen Euro für Schüler:innen – aber für wen genau?

Der Kreistag hatte im Dezember 2022 1 Mio Euro zur Verfügung gestellt, um Schüler:innen beim Kauf eines 49-Euro-Tickets zu unterstützen. Inzwischen ist klar: die Fahrkarten aller anspruchsberechtigten Schüler:innen können nahezu kostenneutral auf das Deutschlandticket umgestellt werden. Damit profitieren sie von dem großen Vorteil, nicht nur zur nächsten Schule, sondern deutschlandweit unterwegs sein zu können.

Nun ist zu entscheiden, wie die zusätzlichen Mittel aufgeteilt werden sollen. Darüber hatte der Wirtschaftsausschuss, der Kultur- und Bildungsausschuss und der Finanzausschuss am 27.03. in einer gemeinsamen Sitzung beraten. Wir hatten eine Menge Fragen zu den Vorschlägen der Verwaltung und mindestens genauso viele Anregungen. Einige davon hat die Verwaltung hat inzwischen aufgegriffen und einen neuen Vorschlag vorgelegt.

Ganz zufrieden sind wir damit aber noch nicht. Immerhin werden die Schüler:innen auf den Inseln anders als im ersten Entwurf nicht mehr kategorisch ausgeklammert. Wir fordern aber, sie den Festlandsschüler:innen tatsächlich gleichzustellen und wirklich alle Schüler:innen zu unterstützen. Egal wo in Nordfriesland sie leben und auch die, die „zu nah“ an der Schule wohnen.

Würde dem Verwaltungsvorschlag gefolgt, würden Grundschüler:innen, die unter 2 km von ihrer Schule entfernt wohnen und Schüler:innen der weiterführenden Schulen, die weniger als 4 km von der Schule entfernt wohnen, gar keine Unterstützung vom Kreis bekommen. Da entsteht ein Riesengefälle in den Möglichkeiten zwischen denjenigen, die deutschlandweit kostenfrei reisen können und denen, die gar nicht mobil sind. Wir wollen, dass alle mobil sein können. Und wir wollen endlich auch die Oberstufen- und Vollzeitberufschüler:innen einbeziehen!.

Deshalb bringen wir einen Änderungsantrag zur Verwaltungsvorlage ein.

Wir wollen, dass alle nordfriesischen Schüler:innen gleichermaßen profitieren und haben die Million in einer leicht nachvollziehbaren Rechnung gleichmäßig aufgeteilt: durch alle Schüler:innen (inklusive der Oberstufen – und Vollzeitberufsschüler:innen), die bislang nicht anspruchsberechtigt sind: das macht einen Zuschuss von 16,58 Euro pro Schüler:in pro Monat von August bis Dezember 2023, den jede Schüler:in zum Deutschlandticket dazu bekäme, wenn sie oder er nicht ohnehin Anspruch auf eine vom Kreis bezahlte Fahrkarte hat. Das ist nicht viel, aber ein Anfang – und das Bestmögliche im Rahmen der beschlossenen Summe. Gerne würden wir darüber hinaus gehen – das scheint uns jedoch nicht im Rahmen der Möglichkeit eines Hauptausschussbeschlusses zu liegen, sondern im Kreistag zu entscheiden sein – der tagt inhaltlich aber erst wieder im September. Deshalb wird über diese Zuschüsse am 24.04.2023 im Hauptausschuss beschlossen.

Die Anträge dazu findet Ihr hier.

Margot Böhm