Sinas Rede zur deutsch-dänischen Zusammenarbeit (TOP 5)

Kreistag 07.02.2020 TOP 5: Deutsch-dänische Zusammenarbeit

Liebe Kolleginnen und Kollegen, lieber frisch gewählter Kreispräsident, lieber ehemaliger Kreispräsident, verehrte Gäste,

Tak for ordet!
Tusind tak, Simone Lange, for den flotte beretning – Danke für den schönen Bericht!

23 Jahre Region Sønderjylland-Schleswig – Auch meine Fraktion und ich möchten die Arbeit der Region Sønderjylland-Schleswig und des Regionskontors loben und uns dafür bedanken.

Wir feiern in diesem Jahr 100 Jahre Grenzziehung, und es ist wirklich bemerkenswert, dass um diese Grenze nach Jahrhunderten immer wiederkehrender Kriege nicht gekämpft, sondern dass über sie abgestimmt wurde.
Das war damals eine revolutionäre Lösung, und sie hat sich bewährt.

Frau Lange, Sie haben es gerade gesagt, diese Grenze ist keine Trennung, sondern ein verbindendes Element.

Die dänisch-deutschen Beziehungen hier in Schleswig-Holstein gelten als vorbildlich.
Sowohl die dänische Minderheit hier auf der deutschen Seite als auch die deutsche Minderheit auf der dänischen Seite werden respektiert und ihre Schulen und Kultureinrichtungen werden vom jeweiligen Staat unterstützt und mit finanziert.

Aber: Man kann immer noch besser werden!

Sie sind auf den Punkt Energieversorgung eingegangen, ich als Grüne würde mir auch im Naturschutz mehr Zusammenarbeit wünschen.

Und was auch Heinz Maurus immer sehr am Herzen lag: Die Kulturarbeit. Da passiert schon viel, es gibt die dänischen Schulen, dänischen Bibliotheken und dänischen Musik- und Theateraufführungen, die der Kreis NF auch finanziell unterstützt.

Die Basis der Kultur ist die Sprache. Susanne Rignanese und Herr Kennel sind bereits ausführlich darauf eingegangen.

Mich und viele andere hier im Saal würde es freuen, wenn mehr Dänischunterricht an den deutschen Schulen angeboten würde.
Um dies zu erleichtern, haben wir in unserer Sitzung im November 2019 die Landesregierung aufgefordert, die Lizenzprobleme für die Nutzung dänischen Lehrmaterials zu lösen.

Aber es müssen offenbar auch mehr Lehrkräfte ausgebildet und dem Sprachenunterricht eine höhere Priorität eingeräumt werden.

Außerdem wäre ich froh, wenn mehr erwachsene Nordfriesen es als ihre Pflicht ansähen, ein paar Worte und Höflichkeitsformeln auf Dänisch zu beherrschen – und wenn die Dänen ihnen die Chance gäben, sie anzuwenden, statt gleich auf deutsch zu antworten.
Für alle, die sich vorgenommen haben Dänisch zu lernen: Es ist gar nicht schwer. Wenn man es in Angriff nimmt, merkt man, wie viele Redewendungen ins schleswig-holsteinische Deutsch übernommen wurden.

Nur hier „soll“ man zum Bäcker oder zur Arbeit – ganz klar aus dem Dänischen.
Oder wenn etwas südlich der Elbe echt schade ist, so ist es hier „Sünde“ – det er virkelig synd.

Ich könnte noch viel aufzählen, Sybilla gibt dann demnächst einen Dänischkurs für alle Kreistagsabgeordneten, stimmt’s? Tak skal i ha’!