Esthers Rede zu Gleichstellungsbericht, TOP 16

Ich stehe nun für meine Fraktion hier am Rednerpult.  Aber warum eigentlich Ich?  Ich arbeite in einer Führungspostion und das in Teilzeit. Letzte Woche sagte mein Chef im Jahresmitarbeitergespräch ausdrücklich, dass es entgegen seiner anfänglichen Bedenken eine Oberärztin in Teilzeit zu beschäftigen doch sehr gut läuft. Ich arbeite in Teilzeit, um mein Privatleben und meinen Beruf miteinander vereinbaren zu können. Natürlich ist der Aufwand in der Organisation höher. Es müssen denn auch die Kollegen mitziehen, was bei uns gut funktioniert. Eine flexible Arbeitszeitgestaltung sowohl von meiner als auch von Seiten meines Arbeitgebers sind eine weitere unerlässliche Voraussetzung. Ich möchte daher unserer Verwaltung Mut zusprechen, diesen Schritt öfter als vielleicht bisher zu wagen. Auch in Teilzeit ist Leitung möglich. So sind Lebensmodelle außerhalb der Arbeit besser oder auch überhaupt zu realisieren und dies trägt dann zur Zufriedenheit und damit zu einer noch größeren Leistungsbereitschaft am Arbeitsplatz bei.

Abschließend erlauben Sie mir eine Bemerkung: bei einer Rundschau durch unseren jetzigen Kreistag fällt eine deutliche Mehrheit der Männer auf. In der Politik scheint das Problem deutlich größer als in unserer Kreisverwaltung. Und bezogen auf die Führungspositionen in den Fraktionen, dem Kreispräsidium und den Landräten könnte der Frauenanteil tatsächlich höher sein als derzeit. Und da sind wir alle aufgerufen auch mal Ursachen zu benennen und diese nach Möglichkeit so zu verändern, dass mehr Frauen auch in diesem Gremium mitarbeiten möchten und auch bereit sind, Führungspositionen zu übernehmen.

Vielen Dank