Die nordfriesischen Grünen wählten ihre Kandidatinnen und Kandidaten zur Kreistagswahl

Kerstin Mock-Hofeditz, Uwe Schwalm, Angelika Strenge, Dr. Peter Schröder, Martje Seemann, Ralf Sünkens

„Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, eine Liste zu erstellen, die wie bei den Grünen üblich von einer Frau angeführt wird und alternierend mit Frauen und Männern besetzt ist.“ so Ritva Århammar, Sprecherin der Kreisgrünen. „Auf den ersten sechs Plätzen haben wir sowohl erfahrene Kreistagsabgeordnete als auch neue Gesichter, so dass Kontinuität gewährleistet ist, aber auch neue Ideen und Impulse zum Tragen kommen.“

Auf Platz 1 steht die Husumer Biologin Kerstin Mock-Hofeditz, die derzeit stv. Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Kreistag ist. „Wir möchten unsere gute Arbeit fortsetzen. Stolz bin ich vor allem, dass es gelungen ist, mehrere Anträge im Kreistag durchzubringen, mit denen die Situation von Flüchtlingen und Migrantinnen und Migranten im Kreis verbessert werden konnte. So hat der Kreis mit der Umsetzung des Nationalen Integrationsplanes begonnen und nimmt freiwillig Flüchtlinge über das Resettlement-Kontingent auf.

Unser Kreis hat mit Nationalpark, Weltnaturerbe und seinem Naturreichtum große Pfründe, mit denen er wuchern kann, solange er mit ihnen auch sorgsam umgeht. Hier gilt es Nutzung und Schutz noch besser miteinander zu verzahnen.“

Platz 2 besetzt der stellvertretende Landrat und Fraktionsvorsitzende Uwe Schwalm: „Schwerpunkt war in den letzten fünf Jahren eindeutig der Klimaschutz. Wir sind auf dem Weg, klimafreundlichster Kreis Deutschlands zu werden, haben einen vom Bund geförderten Klimamanager und ein prämiertes Konzept, das nun in die Umsetzung geht. Jetzt gilt es den Klimaschutz mit der großen Herausforderung für unseren ländlichen Kreis, dem demografischen Wandel, zu kombinieren. Es leben immer weniger und immer ältere Menschen im Kreis. Wie diese gut und klimafreundlich versorgt werden können, etwa im Bus- und Bahnverkehr oder bei der Sanierung des Wohnraumes, darum wollen wir uns vermehrt kümmern.“

Angelika Strenge aus Dagebüll auf dem dritten Platz wird sich in der neuen Fraktion ganz besonders um die Themenbereiche Demografischer Wandel, Leben auf dem Land, Kultur und Bildung kümmern: „Wir stehen gerade in Nordfriesland vor enormen Herausforderungen, da immer weniger und immer ältere Menschen insbesondere auf dem Land leben werden. Jetzt können und müssen wir die Weichen dafür stellen, dass diese nicht in wenigen Jahren komplett abgehängt werden. Die Entscheidungen darüber, welche Orte sich zu zentralen Dienstleistungszentren entwickeln und wie diese dann aus den umliegenden Dörfern erreicht werden können, sind immens wichtig.“

Haushaltsexperte Dr. Peter Schröder von Nordstrand steht auf Platz 4 der grünen Liste. Er hat sich schon in den letzten fünf Jahren intensiv mit dem Thema befasst: „Auch wenn die SPD immer wieder unkt, der Kreishaushalt ist auf keinem schlechten Weg. Wir stehen zur Haushaltskonsolidierung, aber Sparen darf nicht zum Selbstzweck verkommen. Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen wie Gebäudesanierungen und Energieberatung zahlen sich langfristig doppelt aus. Immerhin gibt es 2013 keine Nettoneuverschuldung und der Schuldenstand des Kreises sinkt. Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass es möglich ist, den Kreishaushalt durch Verbesserung der Einnahmen, etwa aus dem Tourismus zu sanieren. Schade nur, dass sich gerade die SPD, die am lautesten schreit, immer wieder quer stellt.“

Hebamme Martje Seemann aus Eiderstedt möchte von Platz 5 in den Kreistag einziehen und sich in erster Linie um den Erhalt der Krankenhäuser in öffentlicher Hand bemühen: „Die Auswirkungen der Privatisierung der Gesundheitsfürsorge erlebe ich in meiner Arbeit täglich. Dies kann kein guter Weg für unseren Kreis sein.“

Der Eiderstedter Ralf Sünkens engagierte sich bislang in Kreistag und Sozialausschuss und steht auf Platz 6 der Liste: „Die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen an unserer Gesellschaft ist mir ein großes Anliegen. Herkunft, Fähigkeiten, persönliche finanzielle Möglichkeiten oder Wohnort dürfen hier nicht entscheidend sein.“

Die Grünen sind zufrieden mit der Kooperation mit CDU und FDP, die sie in den letzten fünf Jahren im Kreistag eingegangen sind. „Die Zusammenarbeit war geprägt von Verlässlichkeit und Offenheit“, so Uwe Schwalm. Dennoch wird die Partei auf grüne Eigenständigkeit setzenKerstin Mock-Hofeditz: „Wir wollen so stark werden wie es nur geht. Umwelt-, Klima und Naturschutz, Soziales und Gleichstellung werden dabei die Schwerpunkte unseres Programms sein.“

Die Partei verabschiedete auf der Mitgliederversammlung ein Wahlprogramm, das nun noch redaktionell überarbeitet wird.