Besuch von Tobias Goldschmidt

Am 06.10.2023 kam Tobias Goldschmidt nach Föhr, um den neuen Treibselabfuhrweg zwischen Ackerum und Toftum zu Besichtigen und an der Vorstellung des geplanten neuen Deiches zwischen Dunsum und Utersumteilzunehmen. Währen seines Besuches auf Föhr traf er sich auch mit dem grünen Ortsvorstand Föhr Amrum. Als Gast nahm Hark Steinert an diesem Treffen teil.

Hinsichtlich der Frage, wie der Ausbau der erneuerbaren Energien auf den Inseln möglichst rasch gelingen kann, wurde die Versorgung mit Nahwärmenetzen angesprochen. 

Zur Zeit findet eine Erhebung seitens des Amtes Föhr-Amrum zum Thema Photovoltaik statt. Nach Abschluss dieser Erhebung können weitere Schritte geplant werden. Seitens des Landes sind gesetzliche Maßnahmen zur Vereinfachung von Genehmigungen erfolgt. Die Umsetzung und Anpassung von Flächennutzungs- und Bebauungsplänen liegt beim Kreis Nordfriesland und seinen Städten und Gemeinden. Auch das Landesumweltministerium leidet unter Personalmangel. So sind dort nur zwei Personen für das Thema Solarthermie zuständig. 

Über das Nahwärmenetz in Utersum wurde intensiv diskutiert. Dort sind 63 Abnehmer an ein Leitungsnetz von 3,8 km Länge angeschlossen. Da die bestehende Biogasanlage aus dem EEG fällt, ist eine Umstellung notwendig.  Bei dem Versuch, eine Umstellung auf Solarthermie vorzunehmen, scheitert der Betreiber bisher an den verschiedenen Zuständigkeiten der unterschiedlichen beteiligten Ministerien. Tobias Goldschmidt hat um ein entsprechendes Schreiben des Betreibers gebeten und sich angeboten, alle Beteiligten an einen Tisch zu holen, um eine entsprechende Lösung zu finden. Hinsichtlich des Ausbaus von Solarthermie wies er darauf hin, dass natürlich immer eine Abwägung zwischen Solarthermieflächen und Naturschutz stattfinden muss.

Hinsichtlich des Themas Straßenbegleitgrün (z. B. Kreisverkehrsinsel an der Post) liegt die Zuständigkeit beim Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus. Bezüglich der Gesetze in Thüringen und Sachsen zum Reparaturbonus reichen die finanziellen Mittel derzeit leider nicht aus, um ein ähnliches Gesetz in Schleswig-Holstein zu finanzieren.

Hinsichtlich des Küstenschutzes und der Anpassung an die Folgen der Klimaveränderungen liegen noch gewaltige Aufgaben vor uns. So hat allein die Sanierung des Küstenabschnittes zwischen  Ackerum und Toftum kanpp 10 Millionen Euro gekostet. Die Neubaumaßnahme des Utersumer Deiches wird erheblich teurer werden. Derzeit stehen aus Mitteln der EU, des Bundes und des Landes pro Jahr 50 Millionen für Küstenschutzmaßnahmen in Schleswig-Holstein zu Verfügung. Bisher ging es im Land eigentlich immer darum, Flächen zu entwässern und vor Fluten zu schützen. In Zukunft wird auch das Speichern von Wasser für längere Trockenphasen und die Vorsorge für Starkregenereignisse immer mehr zum Thema werden.