Peters Rede zu TOP 29:  Haushaltssatzung und Haushaltsplan 2024

Eine halbe Milliarde Euro macht der Gesamtbetrag der Aufwendungen für die Arbeit der Kreisverwaltung  für das nächste Jahr aus.

In dem umfangreichen Zahlenwerk der Haushaltssatzung und des Haushaltsplanes ist alles im Detail  dargestellt. 

Alles in allem ein weiteres MeisterInnenwerk des Fachdienstes  Finanzen  mit Führung von Frau  Menzel. 

Dafür erst einmal allergrößte Hochachtung und herzlichen Dank!

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Die Aufteilung der Aufgaben nach den finanziellen  Schwergewichten folgt dem in unserer Bundesrepublik üblichen Spektrum:   

der Soziale Bereich –  Jugend und Familie, Option, Soziales , SBG II Kommunal  – nimmt mit   etwa 342 Millionen (341.948.300) Euro  den grössten Teil Aufwendungen dar.

Es folgen Rettungsdienst, Schulen, Recht- und Sicherheit, Brand – und Katastrophenschutz mit 35 Millionen (35.220.500) Euro,  Bau –  und Planung  mit 7, 6 Millionen  und Umwelt  mit 3 Millionen  (2.900.500) Euro. 

Soweit  – so gut ….  nichts besonders Auffälliges.

Interessant wird es bei den Freiwilligen Leistungen, die  anderer Stelle gesondert aufgeführt sind.

Für das nächste Jahr sind insgesamt 48,7 Mio  (48.668.800) vorgesehen, davon sind 

–  19 Millionen für gesetzlich verpflichtete Aufgaben , die Höhe liegt im Ermessen des Kreistages

–   4,1     Millionen für  freiwillige Aufgaben –  mit vertraglicher Verpflichtung

– 25,4     Millionen für freiwillige Aufgaben  – ohne vertragliche Verpflichtung

Hier in diesen vielen ! Freiwilligen Aufgaben hat sich  Wirksamkeit von Kommunalpolitik auf Kreisebene manifestiert  und  sie zeigt sich auch in diesem  kommenden Haushalt. 

Nun …. hole ich etwas aus..

In Anbetracht der täglichen Hiobsbotschaften über  katastrophale Veränderungen der Lebensbedingungen auf unserem Planeten Erde 

 erinnern wir uns, daß wir alle wissen, daß dafür gesorgt ist, daß Bäume nicht in den Himmel wachsen.  Alle  sind wir jedoch auf den fossilen Baum des Wirtschaftswachstums gestiegen und haben uns da ordentlich eingerichtet – mit Scheuklappen wohl….

Der Kreis Nordfriesland hatte dieses Fehlverhalten vor Jahren  erkannt  und  wollte  ‚Klimafreundlichster Kreis‘ werden….  haben wir nicht geschafft – bisher jedenfalls nicht.   

Wir haben auch die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (die eS De Gees) zur Leitlinien des Handels des Kreises erklärt…. 

Davon ist manches  bei uns selbstverständlich – der Soziale Bereich  – zum Beispiel:  

Die freiwillige Leistung  „WohnEck“ kümmert sich darum, daß Leute Zugang zum sogenannten  „bezahlbaren Wohnraum“ haben.  

Nicht daß  es hier in Nordfriesland  nicht Wohnraum in Hülle und Fülle gäbe – im Gegenteil.  

Aber dieser Wohnraum steht eben nur Gästen zur Verfügung – vor allem im Sommer, im Winter:  viel Leerstand.  

Mal abgesehen von den herkömmlichen Touristenorten – was vor Jahrzehnten ein angenehmer Nebenverdienst war für kleine landwirtschaftliche Betriebe und ländliche Haushalte  – ist nun eine Tourismusbranche geworden. 

Auch WohnEck hat klein angefangen…. auch dieser Haushalt 

posten sieht wieder eine Erweiterung der Arbeit vor.

Mit unserer Kommunalpolitik können wir diese gesellschaftliche Diskrepanz nur abmildern!

Kommen wir zur Umwelt – da sollen wir ja wegen des  indirekten und direkten  CO 2-Ausstosses in die Gänge kommen:

Schülerbeförderung  und Förderung des ÖPNV  sind der große Posten bei den Freiwilligen Leistungen – wieweit ist da eine CO 2 Einsparung feststellbar ist ?– man kann jedenfalls davon ausgehen, daß private Fahrzeuge stehenbleiben. 

Förderung von Bussen, die lokal erzeugten Wasserstoff nutzen:  kein  direkter CO2 Ausstoß!

So sind  große und  viele kleine Einzelposten in dem Haushaltentwurf,  die sich um Soziales und um die Umwelt im weitesten Sinne kümmern.

Aber ist das  – nach einigen Jahren der Bemühungen – der ‚Grosse Sprung nach vorn’ ??

Im vorletzten Jahren  lobte der Kreis  bis zu 400 000 Euro aus  für Maßnahmen, den Klimagasausstoß  in der Landwirtschaft messbar zu senken –   mögliches Messinstrument:   das KLIMA – Navi des HanseNetzes.   Es fand sich kein Akteur.  

Und das KlimaNavi des Hansenetzes erfreute sich hier auch keiner besondern Beliebtheit  – ebensowenig  wir ein  beim Kreis ggf. installierter Klimamanager.

Dann hatten wir vor einem Jahr  ein Budgetposten  „Zuschüsse für Bevölkerungsinitiativen zur Veränderung des Lebensstils ohne Wohlstandsverluste“   – 200 000 Euro.

Heraus gekommen ist  nur ein ein Projektvorschlag….

Was will ich mit mit diesen Ausführungen sagen:  Sind wir süchtig nach : weiter so !  ?  

Sind wir Ideenlos? Können wir uns nicht von den Denk – und Konsummustern  der Vergangenheit lösen?

Wir als Kreistag sind einige  Schritte gegangen – ich erhoffe mir von den nächsten Haushaltsplänen noch deutlichere finanzielle  Gewichtungen dahingehend, daß wir die Zeichen der Zeit erkannt haben.

Dr. Peter Schröder – Es gilt wie immer das gesprochene Wort.