Rede von Dr. Peter Schröder zu unserem Antrag zur Ausweisung eines Naturerbe Nordfriesland
im Kreistag Nordfriesland
Lassen Sie mich zu dem bereits Gesagtem noch einige Worte hinzufügen:
Als ich Kind war – und das ist nun schon ein paar Jahrzehnte her -, badete ich im Sommer in der Hattstedter Marsch in der Arlau Schleuse bei auflaufendem Wasser – die Tore schlossen sich mit eine sanftem Rums … anschließend konnte man sehen, wie Abertausende von kleinen Glasaalen sich vor den geschlossenen Toren drängelten. Es war ein warmer Sommerabend und auf dem Wege nach Lundenberg – da war mein Zuhause – hörte ich den „Balzgesang“ der Bekassinen, die zu Dutzenden im Sturzflug immer wieder damit wohl ihre Balzzeit kundtaten. Damit ist es heute vorbei ….genau so wie die Vielseitigkeit des Landbaues im weitesten Sinne Vergangenheit ist.
Weil u. a. Energie aus fossilen Stoffen endlich sein wird und deren übermäßige Nutzung unsere Welt verändert, haben wir uns vor allem der Windkraft und Photovoltaik als erneuerbare Energie zugewandt.
Es ist z. B. weniger bekannt, dass auch der für hohe Erträge notwendige Phosphordünger -aus fernen Lagerstätten importiert – nur noch etwa 200 Jahre reicht. Was bedeutet, dass die alte Bodenkultur – Kreislaufwirtschaft, wie sie heute der ökologische Landbau als Prinzip be-treibt – in naher Zukunft an Bedeutung gewinnen wird genau wie die erneuerbare Energie an Bedeutung in diesen Jahren.
Ziel muß es sein, dass die natürliche Vielfalt der verschiedenen Naturräume Nordfrieslands erhalten bleibt oder auch wiederhergestellt wird.
Wir sollten publikumswirksam und wertschöpfungswirksam über vermehrten sanften Touris-mus zeigen, dass wir über die gegenwärtigen betriebswirtschaftlichen Zwänge in der Land-wirtschaft deren Zukunft in unseren Naturräumen nicht aus den Augen verlieren. Phantasie ist angesagt!